AG Naturkunde - HGV Holzminden

Der Köterberg

Der geologische Aufbau des Köterberges geht auf die Keuperzeit zurück, die vor 230 Millionen Jahren begann. Das flache Binnenmeer der vorangehenden Muschelkalkzeit zog sich zunehmend zurück und es setzten sich tonige, mergelige und kalkig-dolomitische Sedimente ab. Große Flusssysteme von Nordosten trugen das Material für den sich bildenden feinkörnigen Sandstein herbei, in lagunenartigen Salzsseen wurden Gipse ausgeschieden. Dass es den Köterberg in seiner gegenwärtigen Form und Höhe überhaupt noch gibt, liegt an einem „Teller“ von rund 100m² aus Quarzit, der gewissermaßen als Gipfel-Schutzschild die spätere Erosion verhindert hat. Die Flanken bestehen aus Ton-, Schluff-, Mergel-, Sand-, und Gipsstein.

Diese geologischen Voraussetzungen erklären botanische Befunde, die zunächst rätselhaft erscheinen:

Da steht neben der kalkmeidenden Rauhen Nelke (Dianthus armeria), die kalkholde Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua) und fast an der selben Stelle im Spätsommer der kalkstete Fransen-Enzian (Gentiana ciliata)). Nahebei taucht schon einmal ein Exemplar des kalkmeidenden Färber-Ginsters (Genista tinctoria) auf, der bodensauren Silikatmagerrasen bevorzugt und im Gipfelbereich den Wiesenaspekt beherrscht. Die Steinblöcke, die dort vereinzelt anzutreffen sind, weisen einen für Silikatgestein offener und höherer Lagen typischen Flechtenbewuchs auf (Rhizocarpon geograhicum, Umbillicaria polyphylla, Parmelia conspersa). Auffällig ist im Sommer ein gelber Kreuzblütler, die im Vordringen befindliche - kalkholde- Orientalische Zackenschote (Bunias orientalis).

Die Köterberg-Exkursionen haben im Jahr 2006 begonnen. Eine erste Artenliste soll im Herbst an dieser Stelle erscheinen.


Apatura iris


Bunias orientalis


Thyria jacobaeae

Exkursion am Köterberg